Thursday, May 31, 2007

Der teuerste Apfel der Welt

Knapp 105 Milliarden Dollar kostete er gestern. Mehr als 31 Jahre ist er inzwischen alt und befindet sich seit knapp einem halben Jahrzehnt in seiner kräftigsten Wachstumsphase. Wer es ist? Hier klicken und staunen.

Foto: Justin Russell

Wednesday, May 30, 2007

Greetings from Greece

14 Tage Griechenland, 14 Tage dann doch eine andere Welt, 14 Lektionen fürs Leben:

1. Mit Athen-Flügen lässt sich schon mal die Urlaubskasse aufbessern. Zumindest wenn man bei überbuchten Flügen in Besitz dreier goldener Gaben ist: Eines gültigen Flugticktes, einer schnellen Entscheidungsgabe und einer Menge Geduld. Wer 8 Stunden Wartezeit in Frankfurt mitbrachte, konnte auf dem Hinflug bei der Lufthansa schon mal schnelle 400 Euro verdienen. In bar, versteht sich.

2. Athen besteht zur Hälfte aus amerikanischen Touristen.















3. Auf die Akropolis – dem vermutlich maßgeblichen Grund des One-Day-Athens-Hopings der US-Touristen – schafft es die überwältigende Mehrheit von ihnen dann aber seltsamerweise doch nicht.

4. Auch in Athener Bars, Tavernen oder der Plaka sind die stets notorisch gutgelaunten Amerikanerinnen die auffälligsten, weil lautesten Gäste. So lernt man Ashley, Lindsay und Kimberly auch aus der sicheren Entfernung von zehn Metern kennen, ohne sie kennenzulernen: Oh my God! That was soooo fun!

5. Auch in Athen wird gestreikt. Fast täglich sogar.















6. Die Globalisierung ist überall: Athener-Studentinnen summen und singen im Uni-Viertel bei Starbucks den unsäglichen ukrainischen Eurovisionsbeitrag – und bekommen ein eigentümliches Verständnis von der deutschen Zahlenlehre: Sieben, sieben, ailulu - sieben, sieben eins, zwei.

7. Journalisten leben in Athen gefährlich: Eine Seitenstraße hinter dem Hotel werden die Fensterscheiben der hiesigen Redaktion durch aufgebrachte Leser ebenso schon mal zu Bruch gebracht wie die Autos der Journalisten – die Nähe zum Nahen Osten, sie scheint nicht von ganz ungefähr zu kommen.

8. Griechen müssen Frühaufsteher sein: So ziemlich jedes Museum schließt um 15 Uhr.















9. Der griechische Verkehr scheint eine rechts- und regelfreie Zone zu sein.

10. Griechische Taxifahrer sind noch dreister als ihre südeuropäischen Kollegen und schlagen auf dem Weg zum Flughafen schon mal 10 Euro drauf. Zumindest versuchen sie’s.

11. Kretaer Ferienhäuser sind so teuer wie in Südfrankreich, leider allerdings nicht so komfortabel. Nachts regnet es schon mal aufs Kopfkissen, und sämtliche Tierarten scheinen auch im Dach eine bequeme Behausung zu finden.















12. Das Putzpersonal kommt, wann es will: Manchmal um 13 Uhr, manchmal um 18 Uhr, manchmal auch gar nicht. Dann kommt jemand anderes, grüßt, dreht eine Runde um das Anwesen - putzt aber nicht.

13. Das Web 2.0 ist überall – auch auf Kreta: Welche Seite besuchen braungebrannte Norwegerinnen an einem Regentag in Rethymon als erstes im Internetcafé? Ganz genau – Facebook, das globale StudiVz.

14. Die Griechen haben am meisten Sex. Behauptet zumindest der Kondomhersteller Durex in einer weltweiten Umfrage – (ob, nun ja, repräsentativ, bleibt offen). Warum, wird beim Zappen durch die Radiosender klar, die sich nicht zu schade sind, auch auf Stimulanzen aus den 90er-Jahren zurückzugreifen: Ja, dass der Remix von LaTours French Kiss-Kopie People are still having Sex so penetranten Airplay bekommt, könnte an seiner subtilen, aber dann doch bestimmten Botschaft liegen: "People are still having Sex – and nothing seems to stop them".

Ja, so sind sie, die Journalisten, zumal noch die deutschen: Weltmeister im Nörgeln und der kleinen ironischen Nadelstiche. Zugegeben: So richtig schön war's natürlich trotzdem: der Sonne, der Wanderstiefel und dem griechischen Wein sei Dank!

Alle Fotos: © Nils Jacobsen

Monday, May 28, 2007

Blogger 2.0, Web 1.0

Ein neues Vorhaben, eine alte Enttäuschung.

Es klappt nicht so richtig mit dem Bloggen. Noch zu Jahresbeginn angekündigt, dann die große Leere in den vergangenen fünf Monaten. Warum?










Foto: re-ality

Das Problem liegt gar nicht mal am Faktor Zeit (natürlich immer die Standardausrede Nummer eins), es liegt noch weniger an mangelnder Inspiration (wer könnte das in einem Jahr der iPhone-Einführung, der inflationären Bayern-Niederlagen und des Sommers im April – in einer historischen Zeit also! – schon ernsthaft behaupten): Es liegt an der ersten großen Enttäuschung, die dieses vermutlich erstaunlichste Unternehmen eines erstaunlichen Jahrzehnts hervorgebracht hat.

Ja, Google ist Schuld. Dieses Mal.

Bei allem Respekt vor den hübschen Designentwürfen, die dieses Blogformat bietet – aber: Blogger sucks. Big Time!

Es ist das erste Mal seit den unsäglichen Produktupdates von Microsoft, die ich – Apple sei dank – seit mehr als einer Dekade nicht mehr verfolge und nicht mehr verfolgen muss –, dass sich für mich ein Produktupgrade als Verschlechterung erweist. Nichtsahnend habe ich seinerzeit in den Weihnachtsfeiertagen den fatalen Klick zum Upgrade auf die Version von Blogger 2.0 vollzogen, die allerdings auf einem Mac zu nachhaltigen Problemen führte: Texte sind schwieriger editierbar, Bilder nur mit Problemen upzuloaden (im Profil direkt gar nicht) und – am schlimmsten – die Tags sind auf der Profilseite nicht clickable.

Genau das aber ist doch die ursprüngliche Motivation des Bloggens und der Grundgedanke des Formats: Vernetzung mit anderen Bloggern, Ideen- und Gedankenaustausch, unkomplizierte Interaktion. Es geht darum zu finden und gefunden zu werden. Wenn aber bestimmte Schlagworte nicht klickbar, also vernetzt sind, wenn es keine Übersichtseite gibt, die über die neusten Einträge informiert und die Blogs eventuell nach Oberthemen verschlagwortet, macht es im Grunde wenig Sinn, ein Blog zu führen – es sei denn, man gibt es sich dem exhibitionistischen Treiben hin, Selbstmitteilungen in die Welt zu blasen, die alle Welt lesen könnte, aber man Ende keiner auf der Welt liest.

So weit, so schlecht also.

Und trotzdem ist es zu früh für eine Kapitulation. Diesen Sommer über werde ich das Experiment Bloggen fortsetzen, auch auf die Gefahr, selbst mein bester Leser zu sein. Der Kompromiss besteht darin, dieses Blog als erste Spielwiese zu nutzen, um am Ende des Tages, des Monats oder Jahres zu einer anderen Adresse überzusiedeln. Es wäre nicht der erste Wechsel: I am moving this blog to wordpress, life is much more simple there, lauteten schon im vergangenen Herbst die denkwürdigen letzten Worte des prominenten Hedgefondsmangers Cody Willard in seinem Cody Blog.

Die Auktion für bessere Bloggebote ist hiermit eröffnet :-)